Demokratie-Werkzeuge

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Demokratie-Werkzeuge

Jede Gesellschaft sollte nach dem Kriterium beurteilt werden, wie sie mit ihren Schwächsten umgeht.

Und jede Demokratie sollte nach dem Kriterium beurteilt werden, welche Demokratiekompetenz sie vorweisen kann.

Demokratie verhindert, dass andere über unser Köpfe hinweg entscheiden, was für uns gut ist.

In Österreich beschränkt sich jedoch sämtliche Demokratie fast aller Bürger auf nur zwei Ereignisse alle paar Jahre:

  • die Wahl einer Partei und
  • die Wahl eines (der wenigen voregebenen) Bundespräsidenten.

Statt fundierter Informationen, das Wichtigste aller Entscheidungskriterien, erhalten wir Bürger Propagandamaterial und Versprechungen, die so gut wie nie eingehalten werden. Die Abstimmungen selbst erfolgen nach einem seit hundert Jahren überholten Schema.

Daher ist es Regierungen auch immer noch möglich, uns in Kriege zu verwickeln, die für uns Bürger niemals einen Vorteil haben, für diejenigen, die sie aber anzetteln aber sagenhafte Gewinne erzielen - egal wer am ende der offizielle "Gewinner" ist. Wir Bürger ahben auf jeden Fall verloren.

Nur wenn wir uns politisch emanzipieren und selber alle wichtigen Entscheidungen treffen, leben wir in einer Demokratie.

Kollektive Intelligenz

Einzelne Personen werden niemals in der Lage sein genug Sichtweisen zu schaffen, um ein System ganzheitlich zu beschreiben. Selbst die hellsten Köpfe streiten zu manchen Themen. Also ist es sehr unrealistisch, dass Einzelne, egal wie genial sie sind, ein System auch tatsächlich korrekt erkennen können.

Selbst die klügsten Köpfe unserer Zeit schaffen heute aber mit geeigneten Werkzeugen der Kommunikation mittels kollektiver Vernunft deutlich nützlichere Ergebnisse in deutlich kürzerer Zeit.

Mit keiner anderen Methode kann man so viel Zeit sparen, als wenn Menschen möglichst viele Aufgaben parallel erledigen. So muss auch keiner ein Universalgenie sein, sondern kann sich seinem ganz speziellen Thema widmen, das seine Neigung entspricht. Als Nebeneffekt verhindert das vor allem, dass Einzelne oder Gruppierungen zu viel Macht erlangen. So ist auch die Dezentralisierung des Wissens zu einem für allen offenstehende Möglichkeit zur Einbringung von Ideen und deren Bewertung ein beschleunigender und kostensparender Faktor. Meines Wissens fand das erstmals zur Corona-Krise statt, als die Virologen sich vernetzten, um rascher an einer gemeinsamen Lösung zu arbeiten, statt dass jedes Labor die selben Fehler machen muss.

Die Abkehr vom längst veralteten Mehrheitswillen hin zum Allgemeinwillens schafft ein für Alle nützlicheres Gemeinwohl. Eine Mehrheit von Eigennutzen ist etwas völlig anderes ist als der kollektive Gesamtnutzen in einer Gemeinschaft.

Nicht mehr nur eine Interessensgruppe oder gar einflussreiche Institution leitet das Unternehmen, sondern alle Initiativen, die etwas dazu beitragen können, arbeiten hier zusammen. Das nimmt die Aggression aus dem Lösungsprozess heraus. So schafft man Lösungen, die für alle zumindest akzeptabel sind.

Die Mitentscheidungen der Vielen ermöglichen Probleme aus verschiedenen Blickwinkeln zu erkennen. Das Wissen der Leute vor Ort kann etwaige Stolpersteine früh erkennen und ausräumen lassen, wo die immer Gleichen, die aus den immer gleichen Karriereschmieden hervortreten niemals neue Sichtweisen und Ideen entwickeln können und daher heute immer wieder versagen. Und danach Millionengagen kassieren, die wir Bürger bezahlen.

Schwarmintelligenz im Tierreich

Alle Tiere, die einer strengen hierarchischen Rangordnung unterworfen sind, die mit Kämpfen bis zum Tod führen, sind ganz allgemein für aggressives Verhalten bekannt. Ich denke da so an jagende Rudeltiere und Katzen. Wenn sie nicht überhaupt einzeln leben, so bewegen sie sich doch eher in ganz, ganz kleinen Gruppen.

Betrachten wir hingegen jene Tiere, die in großen Gruppen unterwegs sind, dann ebbt diese Gewalt und jede Rangordnung bis zur Unkenntlichkeit ab. Es gibt da nur noch gelegentlich unblutige Unstimmigkeiten.

Riesige Schwärme haben scheinbar überhaupt keine Führer mehr nötig. Sagenhaft grosse Schwärme von Fischen oder Vögel bewegen sich mit hoher Geschwindigkeit ohne je etwas von niedergeschrieben Gesetze gehört zu haben. Sie folgen keinem Führer. Sie achten nur auf ihre unmittelbare Umgebung und reagieren jeder für sich vernünftig. Und auch als Schwarm weichen sie jedem Hindernis, jedem Jäger elegant aus.

Wer dazu nicht in der Lage ist, wer sich anders verhält, Individualisten, werden sofort gefressen.

Und nun betrachte ich uns Menschen. Einst lebten wir in kleinen Gruppen und mussten unser Leben gegen wilde Tiere und andere Gruppen, die zu faul waren, um selber zu arbeiten und sich zu versorgen, verteidigen. Da hat sich eine Rangordnung wie bei den erst genannten aggressiven wilden Tieren offensichtlich als die erfolgreichste durchgesetzt.

Doch heute leben wir in sagenhaften „Schwärmen“!

Massenhafte Ansammlungen, wo Gewalt Einzelner von der Gemeinschaft gar nicht mehr toleriert wird.

Schwarmintelligenzbeweis mit Menschen

Kann es sein, dass wir Menschen ebenfalls in der Lage wären kollektiv richtige Entscheidungen zu treffen, so wie Vogel- und Fischschwärme das zustande bringen? Ohne Befehle, ohne jede Hierarchie? Nur aufgrund von einer Handvoll einfacher Regeln?

So absurd das klingt, das wurde 1991 sogar schon bewiesen. Loren Carpenter veranstaltete in Las Vegas ein „Experiment at SIGGRAPH“: Alle erhielten kleine Tafeln, die auf der einen Seite rot, auf der anderen grün gefärbt waren. Sie wurden nun aufgefordert, die Tafeln mit einer Farbe nach vorne zu richten, wo eine Kamera die Farben erkannte und mittels Computer ausgewertet wurden. Carpenter teilte dann den Raum und liess die beiden Hälften „Pong“ spielen. Ein Spiel, das ein wenig Geschicklichkeit und etwas Strategie verlangt. Nach nur wenigen Minuten war die riesige Menge in der Lage, ohne jede Kommunikation untereinander eine Partie an den Tag zu legen, die einzelne Profis kaum so hinbekommen hätten.

Doch damit nicht genug, sie wurden aufgefordert Ziffern als Gruppe zu gestalten. Nach wenigen Sekunden war die Ziffer klar abgebildet.

Aber als Finale wurde ihnen ein Flugsimulator vorgesetzt. Und auch das Flugzeug ist nicht abgestürzt.

In ihrem Vortrag „Unmögliches möglich machen“ erzählt Vera F. Birkenbihl auch noch von Harley Davidson, den legendäre Motorrad-Hersteller, der erst richtig bekannt wurde, als die Firma schon fast am Ende wurde und dann die Belegschaft das Ruder übernahm.

Damit ist bewiesen, dass wir sogar ohne jede Kommunikation untereinander zu schwarmintelligentem Verhalten fähig sind, wenn wir nur das gemeinsame Ziel und ein paar Regeln kennen. Sogar so komplexe Vorgänge wie ein Flugsimulator lassen sich damit steuern!

Nur muss auch die Menge gross genug sein und jeder einzelne seinen Teil dazu beitragen, sonst wird das nix.

Hier das obige Experiment mit einer kleineren Menge an Mitspielern. Funktioniert, aber die Ergebnisse sind deutlich schwächer!

Was wäre aus den Trümmern von Wien geworden, wenn die Generation meiner Grosseltern auf Anweisungen der Herrschaften gewartet hätte, so wie wir das heute tun.

Daher steht für mich ausser Frage, dass wir im Schwarm mit Kommunikation und guter Information im Diskurs auch komplexe Pläne schmieden können, die deutlich bessere Ergebnisse liefern, als wir sie heute gewohnt sind.


Strukturierte Debatten

Das mächtigste Werkzeug der Demokratie ist der Diskurs.

Politik ohne Diskurs nennt man Diktatur.

Dürfen am politischen Diskurs nur einige Wenige teilnehmen, so nennt man das eine Oligarchie oder repräsentative Demokratie.

Aus Gesprächen, an denen nicht alle Vertreter aller Ansichten aktiv teilnehmen können, wird nur eine Entscheidung entstehen, die im besten Fall zufällig allen nützt, immer aber denen, die daran teil nehmen durften.

Demokratie setzt den Diskurs aller Ansichten aller Beteiligten am Resultat voraus.

Doch ohne jede Gesprächsstruktur und -führung verlieren sich so Viele rasch in Details oder versteifen sich irgendwann bei Konflikten Gegenpositionen.

Interessanterweise kommt es dabei gar nicht auf die Menge der Teilnehmer an, denn das passiert schon bei nur zwei Teilnehmern mit entgegengesetzten Ansichten.

Gibt es sogar mehrere parallele Konzepte gibt, wird es um so schwieriger, zeitnah einen Konsens zu finden, also Lösungen, die für alle akzeptabel sind.

Daher ist ein straff geführter Diskurs von einem gut ausgebildeten Moderator (der nach wissenschaftlichen Kriterien, die international anerkannt und getestet sind) abhängig, der auf ausgewogene Wortmeldungen aller Teilnehmer die gesamte Diskussion auf ihren Konsens hinführt, der für alle den wenigsten Widerstand bietet.

Derart strukturierte Debatten münden fast immer in einen Konsens, der dann noch durch eine systemische Abstimmung aller Betroffenen überprüft werden kann.

Methodik

In einer strukturierten Debatte werden vordringlich sämtliche Überlegungen zu einer Sachfrage ermittelt.

Kriterien werden, wenn möglich, gar nicht vorgegeben, sondern sollen während der Debatte (neu) entwickelt werden. Eventuell startet man dafür vor der Debatte eine eigene strukturierte Debatte, die alle Kriterien und Regeln festlegt.

Die Eckpunkte einer strukturierten Debatte sind hier beispielhaft aufgelistet: ⦁ Titel und Beschreibung der Debatte müssen eine neutrale Darlegung des Vorschlags und des Zwecks kurz und einfach erklären. ⦁ Es gibt Thesen, die den Titel unterstützen, diese nennt man "PRO" und solche, die als Gegenargument dienen: "CON". ⦁ Als Argument gilt immer nur genau eine These, mehrere Thesen müssen verteilt abgehandelt werden. ⦁ Nur kurze, verständliche und zwingend sachliche Argumente gelten. ⦁ Der Fokus richtet sich so gut es geht immer nur auf das wichtigste Argument. ⦁ Die vollständige Sicht soll sich erst dynamisch aus der Debatte ergeben. ⦁ Am Ende der vorgesehen Zeit wir die Debatte geschlossen und mit einer internen systemischen Abstimmung entschieden.

GILT verwendet derzeit für strukturierte Debatten ein kostenloses Onlinetool namens KIALO

demokratische Abstimmungen

Gespräche, die nicht nur in einer Erkenntnis münden, sondern auch in einer für alle nützliche Entscheidung für eine Handlung, bedürfen einer Abstimmung unter allen Betroffenen.

Doch Abstimmungen sind manipulierbar. Wenn beispielsweise eine Minderheit Regeln für "andere" aufstellt (und nicht selten sogar sich selbst daraus ausnimmt), hat das mit Demokratie nichts mehr zu tun.

Eine Wahl, bei der eine kleine elitäre Gruppe vorgibt, über wen oder was überhaupt abgestimmt werden darf, entbehrt jeder demokratischen Rechtfertigung. Habe ich nur die Wahl zwischen Kriterien, die ich alle ablehne, so habe ich nur noch die Wahl des geringsten Übels.

Darf ich dazu nicht nein sagen, also einige bis alle dieser Kriterien auch ablehnen, so habe ich eigentlich keine freie Wahl, sondern werde zu einer Entscheidung gezwungen.

Demokratische Entscheidungen müssen ohne jeden Zwang eine echte Wahl ermöglichen, wo ich etwas wählen kann, das ich auch haben möchte. Und ablehnen, was ich nicht haben möchte.

Daher ist demokratisch gestaltete Abstimmungen entscheidende demokratische Schritte in jedem demokratischen Prozess.

Offendemokratische Abstimmungen

haben folgende Struktur:

1. Möglichst gutes Wissen um die Argumente müssen wenn nötig auf den Niveau allgemein zu erwartetem kognitiven Niveau der Gruppe bereit gestellt werden.

2. Keine Abstimmung darf ohne vorherige Diskussion statt finden, es sei denn gelegentliche "Stimmungs-Feststellungen", aus denen jedoch keine Entscheidungen oder gar Handlungen entstehen dürfen. Grosse Diskussionen mit wichtigen Entscheidungen werden in einer strukturierten Debatte veranstaltet.

3. Grundsätzlich erhält jeder, der sich zu der Debatte anmeldet abschliessend ein Stimmrecht.

4. Jede Abstimmung erfragt in der Regel erst die jeweiligen Argumente zu jeder einzelnen Haupt-These der vorausgegangenen Diskussion.

5. Nur wer jedes dieser Argumente bewertet hat, erhält endgültiges Stimmrecht.

6. Erst ganz zuletzt erfolgt die Abstimmung zur Hauptfrage, zum eigentlichen Thema der Diskussion.

Dazu gibt es zum Beispiel "Google Forms", das genau solche Abstimmungs-Strukturen ermöglicht.

Sytemische Abstimmungen

siehe dazu: systemische Abstimmungen.

Personenwahl wichtiger Funktionen

siehe dazu: Venezianische Wahl.

Repräsentative Demokratie

Einst wurde aus einer deutsch-nationalen Partei die national-sozialistische Arbeiterpartei. Nur weil sie es so nannten. Das durften sie auch, Parteien sind nichts weiter als private Clubs und die Mitgliedschaft freiwillig.

Niemand würde aber jemals die NSDAP als soziale Arbeiterpartei bezeichnen! Das wäre absurd.

Exakt genau so haben 1918 die damals gerade herrschenden Machthaber die Vorherrschaft über das Volk vom abtretenden Kaiser übernommen und nannten das dann Demokratie.

Repräsentative Demokratie.

Vielmehr haben also (sich selbst!) so benannte "Repräsentanten des Volkes" sich selbst zum Souverän über das österreichische Volk ernannt.

Es gab dazu nicht einmal eine nachträgliche Legitimation durch das Volk.

Genau das hätte aber erfolgen müssen, wenn wir dem ersten Paragrafen unserer Verfassung gerecht werden wollen, wonach alles Recht vom Volk ausgeht.

ZITAT Wann hat das österreichische Volk eine repräsentative Demokratie als Herrschaftsform über sich selbst je gewählt?

Aus meiner Sicht gar nicht.

Und die selbe Herrschaftschicht, die damals für sich und seine Zwecke die so genannte "repräsentative Demokratie" erfunden und uns Bürger aufgezwungen hat, bestimmt noch heute, welches Personal die höchsten Ämter im Staat inne hat.

Daher braucht sich auch keiner wundern, wenn diese Spitzenamtsinhaber dann auch nicht im Sinne des Volkes, sondern immerzu nur dieser Klientel dient, die sie an diese Posten gesetzt hat.

Das einzig demokratische an dieser Oligarchie (also der Herrschaftsform weniger Mächtiger im Staat) ist die alle paar Jahre statt findende Wahl, bei der wir eine der Parteinen, also einen der privaten Clubs dieser Mächtigen wählen dürfen.

Sogar die Präsidenten werden von diesen vorausgewählt und nur unter denen dürfen wir wählen.

Alle anderen Spitzenpolitiker und -Beamte sind vom Volk nicht verfassungskonform gewählte, sondern nur so genannte Repräsentanten.

Und selbat bei so einer Parteien-Wahl erlaubt man uns nicht einmal, zumindest eine davon ab zu lehnen! Wir werden gezwungen, eine davon zu wählen.

Das Verbot auch nein sagen zu dürfen setzt uns damit endgültig auf die Stufe von Sklaven oder Strafgefangenen, denn nur solche dürfen nach geltendem Recht auch niemals etwas ablehnen, sondern im besten Fall zwischen zwei Optionen wählen.

Und diese verfassungsrechtlich illegalen Machthaber erlauben sich nach eigenem Gutdünken, ohne evidenzbasierenden Gutachten, Studien oder Expertenmeinungen, rein politisch motivierte Verordnungen zu erschaffen, die ihnen noch mehr Macht verschaffen und uns sogar schon das Demonstrationsrecht verbietet.

Wie mächtig diese Herrscher sind erkennt man daran, dass selbst wenn der oberste Gerichtshof ein solches Gesetz monate später als illegal entlarft, sie ungestraft das selbe erneut anwenden und auch durch die Polizei exekutieren lässt.

Versammlungs-, ja sogar gennerelle Bewegungsrechte gelten sofort nach deren Beschluss.

Gleichzeitig wird von unserer Gesellschaft die Regierung in Peking und Moskau für exakt dieselbe Vorgehensweise verurteilt.

In Österreich sprechen wir von einer repräsentativen Demokratie als Form unserer Regierung. Dabei wird für uns Bürger der Anschein erweckt, dass wir Experten wählen, die besser als wir das Geschick des gesamten Landes lenken können. Tatsächlich aber wählen wir gar keine Politiker (abgesehen vom Bundespräsidenten), sondern nur Parteien. Die Mitglieder der Regierung werden von Unbekannten ausgesucht und gefördert.

Partei selbst bedeutet schon vom Begriff her Teilung. Teilung des Volkes in verfeindete Teile. In der USA gibt es nur zwei Parteien: die Republikaner und die Demokraten. Österreich ist eine demokratische Republik, also die Einheit der beiden zusammen. Die Trennung in "Republikaner" und "Demokraten" ist also auch nur eine willkürliche Teilung der Bevölkerung in verfeindete Gruppen, die nur für diese beiden Parteien nützlich sind.

Parteien sind private Clubs. Die Eigentümer (und maßgeblichen Sponsoren) unserer Spitzenparteien sind die (einfluss)reichsten Personen und Institutionen des Landes (und Auslandes). Und diese nehmen gezielt Einfluss auf Gesetzgebung und Personalentscheidungen ausgerechnet für die wichtigsten Machtpositionen im Staat!

Natürlich agieren hier alle im legalen Rahmen, da es ja die Regierung selbst ist, die diesen Rahmen immerzu nachkorrigiert. So haben die einflussreichsten Lobbys in den letzten 50 Jahren nach und nach alle wichtigen Posten mit ihrem Personal besetzt. (Ausgerechnet die reichsten Personen und einflussreichsten Institutionen, die ausschliesslich nach den wirtschaftlich optimalsten Lösungen streben, hätten so eine Chance niemals verpasst! Sie hatten die Möglichkeit und nutzten diese ja auch ganz offensichtlich, denn wenn man den Nutzen der letzten Regierungen für die Reichen mit dem Nutzen für uns Bürger vergleicht, ist mit permanentem Sozialabbau und geringerem Einkommen von uns Bürgern bei zunehmenden Gewinnen der Reichen eine mehr als eindeutige Tendenz zu erkennen. So etwas entsteht nicht zufällig, sondern wurde über Jahrzehnte sorgfältig geplant und durchgeführt.)

Die Statistik beweist, dass je mehr Geld eine Partei für Wahlwerbung zustande bringt, umso mehr Wähler hat sie. Doch selbst einzelne, allein stehende Reiche verfügen nicht über ausreichend Geld um es in Österreich ganz alleine in die Regierung zu schaffen, wie die Partei Stronach gezeigt hat. Nur wenn hinter diesem noch einflussreiche Institutionen mit einflussreichen Medien stehen, hält sich so eine Partei über Jahre.

In der Regierung gibt es daher keine Vertreter des Volkes mehr, sondern nur noch Vertreter der Mächtigen, die uns Bürger zunehmend mit Gesetzen und Verboten beherrschen.

Unsere so genannten Repräsentanten nur ganz selten Experten von irgend etwas anderem, als ihrer persönlichen Karriere als Politdarsteller. Sie leben von unseren Geldern und verwenden unsere Steuern für Projekte, die heute fast nur noch ihrer Klientel und nur noch zufällig für uns Bürger nützlich sind.

Millionen unserer Steuergelder wandern allein in reine Werbepropaganda der Regierung und Förderungen für die Medien, die alle Regierungstätigkeiten schön malen, statt kritisch zu hinterfragen.

Die drei Säulen der Staatsgewalt sind in einem Körper vereint. So eine Regierungsform ist eher schon als Oligarchie (die Herrschaft von Wenigen) oder sogar Kleptokratie (eine Herrschaft, die sich am Vermögen des Volkes bedient) zu bezeichnen, also politisch kaum besser als Diktaturen.

Online-Tools (Web-Applikationen)

Willkommen im 21. Jahrhundert!

Eine nützliche Entscheidung zu treffen, setzt oft mühsame und langwierige Vorarbeit voraus, und etwas Übung.

Schon bei zwei Personen ist der Aufwand um vieles grösser, geschweige denn mit Vielen.

Doch mit den geeigneten demokratischen Mitteln wird jede Gruppe unter sich immer die für alle nützlicheren Ergebnisse herausfinden, als das irgendwelche Führer für sie getan hätten.

Diese "demokratische Mittel" sind alle schon erfunden und werden zunehmend permanent weiterentwickelt. Bisher werden sie jedoch kaum bis gar nicht verwendet.

Unsere Tagespolitik bewegt sich heute noch fast unverändert träge wie vor 240 Jahren.

Demokratische Prozesse die in Echtzeit stattfinden, sehen wir bestenfalls als Propagandaveranstaltungen unserer Parteien. Was jedoch demokratische Handlungen von oder durch uns Bürger betrifft, arbeiten wir, als ob es keine Computer oder Internet gäbe.

Aber nicht nur technische, sondern auch logistische Entwicklungen werden in der Politik vollkommen ignoriert. Wir Bürger wählen heute noch wie vor 240 Jahren, indem wir ein Kreuz auf einem Zettel hinterlassen, der dann in einer Urne verschwindet...

Wer versucht eine Bürgerinitiative, egal mit wie vielen Unterstützern auch immer, politisch in Aktion zu bringen scheitert zunehmend an bürokratischen Hürden.

Es sei denn eine der Regierungsparteien vereinnahmt diese Idee für seine Wahlpropaganda, dann berichten wenigstens die Medien darüber.

Eine online-Volksbefragung oder gar eine politische Wahl ist in Österreich undenkbar, obwohl sie nahezu kostenlos wäre. Denn nahezu jeder Bürger besitzt heute ein elektronisches Konto und fast alle sind in der Lage, online ihr gesamtes Geld zu verwalten, ja sogar online ein zu kaufen.

Aber seine Stimme für ein politisches Anliegen oder gar eine Wahl ab zu geben, das geht auch Jahrzehnte nach Einführung der Computer in Österreich immer noch nicht.

Online-Kommunikation wurden dank Corona endlich gesellschaftsfähig, aber dass es auch digitale Demokratietools gibt, die alle nahezu kostenlos zur Verfügung stehen, das wissen nur ein paar Prozent der Bevölkerung.

Ziel der Offenen Demokratie ist eine breitestmögliche Anwendung all der Demokratiewerkzeuge, die unserem 21. Jahrhundert angemessen und sinnvoll sind.

Hier werden laufend die Wichtigsten beschrieben.


Volksbefragungen und Bürgerinitiativen

OnlineAbstimmung

www.oesterreich.gv.at

Bürger-Beteiligung

CONSUL - Freie Software für Bürger-Beteiligung

Stichprobenrechner

Stichprobenrechner von SurveyMonkey zur Bestimmung der Wahlzahl für die Venezianische Wahl.

Diskussions-Plattformen

Kialo - Freie Debattieranwendung. Hier drei Erklärungs-Videos dazu auf deutsch für einen reibungsfreien Einstieg:

Google Forms

Google Forms ist eine freie, wenn auch nicht datenschutzsichere Software
- für gemeinsam bearbeitbare Textdokumente
- Umfragen und
- Abstimmungen

Apps für Smartphones/Tablets

App DEMOCRAZY

Mit dieser Open-Source-App für Google Android und Apple iOS können deutsche App-Benutzer (dt. Mobiltelefonnummer erforderlich!) in Echtzeit vergangene, aktuelle und zukünftige Abstimmungen im deutschen Bundestag verfolgen, sich über Gesetzesvorlagen und Anträge informieren und darüber auch sogar VOR der eigentlichen Bundestagsentscheidung abstimmen und ihre Stimme mit denen "ihrer" Politiker und den Bürgern aus dem selben Landkreis vergleichen. Die Inhalte dieser App sind abhängig von den Veröffentlichungen im Web des deutschen Bundestags.